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Gibt es eine Alternative zu Torf?

...und wenn ja, sind sie besser als Torf?


Torf - gute Seiten und auch Schattenseiten

Torf: viele gute Eigen­schaften und doch Schatten­seiten

Torf in Blumen­erden und erst recht in Kultur­substraten für den Pro­duk­tions­gar­ten­bau zu ersetzen, ist auf­wän­dig und kom­plex. Auf­grund der Tat­sache, dass den Pflanzen in Pflanz­löchern, Töpfen und anderen Ge­fäßen nur ein sehr be­grenzt­er Raum für das Wur­zel­wachs­tum zur Ver­fügung steht, handelt es sich hier um einen sehr sen­si­blen An­wen­dungs­be­reich, in dem es gilt, die je­wei­li­gen An­for­de­run­gen und Eigen­schaften exakt ein­zu­halten.

Torf erfüllt die An­for­de­run­gen seitens des Garten­baus in nahe­zu idealer Weise bzw. er lässt sich exakt auf die un­ter­schied­lichs­ten pflanzen­bau­lichen An­sprüche ein­stellen: Er ist leicht, luftig, kalk­arm und frei von Nähr­stoffen. Im Boden speichert er große Mengen Wasser und sorgt für eine optimale Durch­lüftung. Nähr­stoff­gehalt und pH-Wert lassen sich auf das je­weils er­for­der­liche Niveau einstellen. So können pro­blem­los Erden­mischungen für nahe­zu jeden gärt­ne­ri­schen Zweck her­ge­stellt werden. Noch dazu ist Torf ver­gleichs­weise billig.

Tor­falter­nativen: bis­lang keine "eier­le­gen­de Woll­milch­sau" in Sicht

Die Eigen­schaf­ten der ver­schie­denen Torf­er­satz­stoffe unter­schei­den sich oft er­heb­lich von den An­for­der­ungen an das je­weils herzu­stel­len­de Pro­dukt, bei­spiels­weise einer Blumen­erde. Alle bis­lang vor­lie­gen­den Er­fah­run­gen haben ge­zeigt, dass es keinen Aus­gangs­stoff für gärt­ne­ri­sche Erden und Kul­tur­sub­stra­te gibt, der alle ge­for­der­ten Ei­gen­schaf­ten allein erfüllt und allen An­sprü­chen genügt.

Die ver­schie­de­nen Torf­ersatz­stoffe bringen sowohl Vor­teile als auch Nach­teile mit sich. Bei­spiels­weise können dies un­güns­tige pH-Werte, zu hohe Nähr­stoff­gehalte, un­kal­ku­lier­ba­re Nähr­stoff­fest­le­gun­gen, Schad­stoff­be­las­tun­gen, feh­len­de Struk­tur­sta­bi­li­tät oder auch lange Trans­port­wege sein. 

Und selbst­ver­ständ­lich muss auch bei den Er­satz­stof­fen für Torf dif­fe­ren­ziert werden: So sind Kom­poste und Rinden­humus öko­lo­gisch sehr sinn­voll und re­gio­nal ver­füg­bar. Er­satz­stof­fe wie z. B. Holz­fa­sern, Ko­kos­fa­sern oder Xy­lit, wie sie heute viel­fach in torf­freien Er­den zu finden sind, werden hin­ge­gen zum Teil mit sehr ho­hem En­er­gie­auf­wand her­ge­stellt bzw. mit ho­hem Trans­port­auf­wand zum Erden­werk ge­bracht. Auf­grund ihrer be­grenzten Ver­füg­bar­keit auf dem Markt sind sie z. T. im Ver­gleich zu Torf er­he­blich teurer.

Grüngutkompost als Torfalternative

Grüngut­kompost

Holzfaser als Torfalternative

Holzfaser 

Ziegelsplitt als Substratzuschlagstoff

Ziegelsplitt

Rindenhumus als Torfalternative

Rindenhumus

Blähton als Substratzuschlagstoff

Blähton

Lava als Substratzuschlagstoff

Lava 

Kompost statt Torf

Kompost wird in Deutschland in großem Maß­stab durch die Ver­rottung orga­nischer Ab­fälle aus der ge­trennten Sammlung von Bio- und Grün­gut her­gestellt. Als Teil der Nähr­stoff­kreis­läufe ist Kom­post ein nach­haltiger und er­neuer­barer Roh­stoff. Kom­post enthält nütz­liche Mikro­orga­nis­men und Pflanzen­nähr­stoffe. Bei richtiger Steue­rung des Rotte­pro­zesses werden Un­kraut­samen und Er­reger von Pflanzen­krank­heiten sicher ab­ge­tötet. In Deutschland sorgt ein System der RAL-Güte­sicherung für qua­li­ta­tiv hoch­wertigen Kom­post.

Vor allem durch Ver­wen­dung von nähr­stoff­armen Grün­gut­kom­posten können er­heb­liche Mengen an Torf ein­ge­spart werden. Ge­mischt mit Rinden­humus, Holz- oder Kokos­fasern und richtig auf­ein­ander ab­ge­stimmt, können Erden für fast jeden Ein­satz­zweck her­ge­stellt werden. HUMUS- UND ERDEN KONTOR setzt seit bereits fast 25 Jahren kon­se­quent auf Torf­min­derung. Erden der Marken FLORATOP® und HEIMATKONTOR® sind ent­weder torf­frei oder ent­halten - je nach Pro­dukt und Ein­satz­zweck - min­des­tens 50 bis 70 Pro­zent weniger Torf. Und der An­teil an torf­freien Erden wird stetig aus­ge­baut. 

Die großen Ver­bän­de der Erden- und Sub­strat­in­dus­trie haben sich erst im ver­gan­gen­en Jahr dazu ver­pflich­tet, den Torf­an­teil in Blumen­erden für den Hobby­garten­bau bis 2025 auf 50 Pro­zent zu re­du­zie­ren. Eine Größen­ord­nung, die für HUMUS-UND ERDEN KONTOR schon lange zur täg­lichen Praxis gehört.